Film

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

Final Destination: Bloodlines

Vierzehn Jahre ist es her, dass der fünfte Teil der „Final Destination“-Reihe in unseren Kinos anlief. Jetzt hat das Warten auf den Tod endlich ein Ende (das klingt so falsch), denn letzte Woche ist „Final Destination: Bloodlines“ endlich in den Kinos gestartet. Ich habe mir den Film angesehen und verrate Euch, ob sich der Gang ins Kino hierfür lohnt.

Ein Flugzeugabsturz, Baumstämme, die sich von einem Lastwagen lösen und einen tödlichen Massenunfall verursachen, eine entgleisende Achterbahn, Fahrzeuge, die während eines Autorennens in die Zuschauertribüne krachen und eine einstürzende Brücke – bislang starteten alle Teile der beliebten Horrorfilm-Reihe mit der Vision eines schrecklichen Unfalls, der kurz darauf in der Realität stattfindet. So ähnlich gehen die Macher von „Final Destination: Bloodlines“ ebenfalls vor – aber eben nur „so ähnlich“.

Diesmal findet der schreckliche Unfall, der alles in Gang setzen wird, während der Eröffnungsveranstaltung im fiktiven Skyview Restaurant, einem Lokal in einer Art Fernsehturm mit gläsernem (!) Boden, statt. Hierhin verschlägt es Iris (Brec Bassinger) und ihren Freund Paul (Max Lloyd-Jones), die beide einen Grund zum Feiern haben. Paul möchte um Iris Hand anhalten und sie ist wiederum schwanger. Doch ein schwerer Schicksalsschlag soll dem jungen Glück ein jähes Ende bereiten. Denn aufgrund unglücklicher Umstände kommt es im hoch gelegenen Tower-Restaurant zu einer schrecklichen Katastrophe, bei der alle Anwesenden sterben und das Gebäude in sich zusammenbricht.

Normalerweise ist dies der Moment, in dem die Person, die als letztes verstirbt, plötzlich aus ihrer schrecklichen Vision erwacht und alle Anwesenden vor dem lauernden Tod warnt. Doch diesmal ist alles anders. Während das Unglück im Jahr 1968 stattfindet, springt „Final Destination: Bloodlines“ jetzt in die Gegenwart und offenbart die Eröffnungssequenz als Albtraum der Studentin Stefani Reyes (Kaitlyn Santa Juana), die diesen seit zwei Monaten Nacht für Nacht durchlebt, weswegen ihre Psyche angeknackst und ihre Noten in den Keller gerutscht sind. Die junge Frau ist überzeugt, dass es sich bei Iris aus ihrem Traum um ihre Großmutter handelt. Die hat sie jedoch noch nie getroffen.

Um der Sache auf den Grund zu gehen, begibt sie sich heim zu ihrem Vater Marty (Tinpo Lee) und jüngeren Bruder Charlie (Teo Briones), der kurz vor seiner Abschlussparty steht. Doch ihr Vater kann nicht helfen und ihre Mutter Darlene (Rya Kihlstedt), Iris Tochter, hat die Familie vor Jahren verlassen. Deshalb wendet sich Stefani an ihren Onkel Howard (Alex Zahara), der auf den Namen Iris empfindlich reagiert. Trotzdem kann Stefani über Umwege die Adresse ihrer Großmutter herausfinden und stattet ihr einen Besuch an.

Iris (jetzt: Gabrielle Rose) lebt verbarrikadiert in einer, von allen Einflüssen von außen geschützten Waldhütte, wo sie sich auf den lauernden Tod vorbereitet hat. Sie bestätigt Stefani, dass sie es war, die nach ihrer Vision einst allen Anwesenden das Leben gerettet hatte. Doch der Tod lässt sich nicht in die Karten gucken und hat sich seither alle Überlebenden nach und nach zurückgeholt. Sie warnt Stefani, ist dabei jedoch unachtsam und stirbt. Ihre Enkelin ahnt, dass jetzt ihre Familienmitglieder, die allesamt nicht geboren wären, wenn Iris damals in den Tod gestürzt wäre, auf der To Do-Liste des Sensenmannes stehen. Doch niemand will ihr glauben…

Kennst Du einen, kennst Du alle. Trotz der inhaltlichen Neuerung zu Beginn wandelt auch Teil 6 auf bekannten Pfaden, von denen fast nie abgewichen wird. Macht aber nix, denn „Final Destination: Bloodlines“ kopiert aus der eigenen Saga und mixt die Zutaten allesamt schmackhaft zusammen. Und so lässt sich der Tod so einige bitterböse, teils schwarzhumorige „Unfälle“ einfallen, denen die Protagonisten nach und nach zum Opfer fallen. Das ist weder neu noch originell, bereitet beim Zuschauen aber eine Menge Spaß, zumal der Aufbau der drohenden Todesszenen extrem gelungen ist. Ebenso wie der finale Auftritt von Horror-Ikone Tony Todd (Candymans Fluch), der in fünf der sechs Filme auftrat und auch hier nochmals als Leichenbestatter zu sehen ist. Leider ist Todd Ende letzten Jahres an einer Krebserkrankung verstorben. Hier sieht man nicht nur deutlich seine gesundheitliche Verschlechterung, man baute sie sogar in den Film ein und spendierte dem Schauspieler einen würdevollen Abgang aus der Filmreihe, der zu Tränen rührt.

Zwei Dinge gibt es aber zu kritisieren: So ist der Film mit seiner Laufzeit von 110 Minuten ein wenig zu lang geraten und hätte, vor allem im ersten Drittel, durchaus kürzer geraten können. Das andere sind die Effekte, die aus dem Computer stammen und deutlich unrealistischer wirken als damals, als noch mit Latex und Kunstblut gearbeitet wurde. Dem Spaß tut dies aber letztlich kaum Abbruch, weswegen ich Final Destination-Fans guten Gewissens den Kauf einer Kinokarte empfehlen kann.

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