Zugverkehr Lübeck–Neustadt bleibt möglich
Die Hansestadt Lübeck zeigt sich erleichtert über die Kehrtwende bei der geplanten Kappung der Bäderbahn. Wie das Eisenbahn-Bundesamt beim Erörterungstermin am 7. Mai 2025 in Eutin bekanntgab, wird die bestehende Bahnstrecke nicht – wie ursprünglich von der Deutschen Bahn InfraGO vorgesehen – gekappt. Stattdessen bleibt die Verbindung bestehen und wird beidseitig durch Weichen an die neue Aus- und Neubaustrecke angebunden. Damit ist ein durchgehender Zugverkehr von Lübeck über Timmendorfer Strand bis nach Neustadt in Holstein grundsätzlich möglich.
Bürgermeister Jan Lindenau begrüßte die neue Planung ausdrücklich: „Das ist ein wichtiger Etappenerfolg für die klimafreundliche Mobilität von morgen.“ Die Bäderbahn gilt als eine der wachstumsstärksten Schienenverbindungen Schleswig-Holsteins mit über 4.150 Fahrgästen täglich. Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Neustadt i. H. gehören zu den am stärksten frequentierten Bahnhöfen außerhalb der Ballungszentren.
Bausenatorin Joanna Hagen betonte die Chance, mit dieser neuen Infrastruktur die Strecke langfristig leistungsfähig auszubauen. Eine leistungsstarke Schienenanbindung sei essenziell für die Entwicklung Lübecks und der gesamten Region. Die Weichenstellung ermöglicht es, die Strecke in das geplante Regio-S-Bahn-Konzept zu integrieren.
Auch Lübecks Verkehrswendebeauftragter Michael Stödter sieht in der Entscheidung ein starkes Signal. Der Erhalt der Bäderbahn sei ein zentrales Element für eine nachhaltige Verkehrswende. Die Hansestadt Lübeck habe sich in der Vergangenheit wiederholt gegen eine Kappung ausgesprochen, da sie den städtischen Zielen zur Klimaneutralität widersprochen hätte.
Mit dem Kompromiss bleibt die Option erhalten, moderne Nahverkehrslösungen zu entwickeln, die Bestand und Zukunft verknüpfen. Die Hansestadt Lübeck setzt nun auf einen konstruktiven Dialog mit dem Land, um gemeinsam eine zukunftsfähige SPNV-Strategie für die Region zu erarbeiten.
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