Das Geheimnis des Bronzeteufels
Die Legende hinter Skulptur
Vor dem Südeingang der Lübecker Marienkirche sitzt eine kleine Bronzefigur und krault sich schelmisch lächelnd den Bart. Die 1999 aufgestellte Plastik von Rolf Goerler sorgte für Diskussionen unter Gläubigen und verweist auf eine Lübecker Sage, die auf einer Tafel neben der Figur steht.Der Überlieferung nach belogen die Lübecker den Teufel und behaupteten, anstelle der Marienkirche ein Wirtshaus zu bauen. Er half begeistert mit, erkannte jedoch kurz vor der Fertigstellung die Täuschung und wollte die Kirche mit einem Stein zerstören. Um ihn zu besänftigen, versprachen die Lübecker den Bau eines Gasthauses – den heutigen Ratskeller. Der Teufel ließ den Stein neben der Kirche fallen, wo heute die Figur sitzt. Das Berühren ihrer Hörner soll Glück bringen.

Der Künstler hinter der Plastik
Rolf Goerler, der Schöpfer des Bronzeteufels, begann seine künstlerische Ausbildung nach dem Krieg in Hamburg. Er studierte unter anderem an der Accademia di Brera in Mailand bei Marino Marini. Seit 1955 arbeitete er als freischaffender Künstler in Lütjensee und lehrte plastisches Gestalten in Hamburg. Ab 1977 hatte er ein Atelier in der Lübecker Altstadt.
Goerler prägte Lübecks Stadtbild mit mehr als 20 Kunstwerken. Seine bekannteste Arbeit ist die Plastik des sitzenden Teufels vor St. Marien – eine Figur, die nicht nur an eine Sage erinnert, sondern auch viele Besucher anzieht.

Ein Denkmal mit Charme
Der Bronzeteufel von St. Marien erzählt eine faszinierende Sage und ist ein beliebtes Fotomotiv. Wer in Lübeck ist, sollte sich die kleine Figur und ihren geschichtsträchtigen Platz nicht entgehen lassen.
Photo Credits: A.S
Adresse: Marienkirchhof, St. Marien, Südseite
Website: Kunst im öff. Raum Lübeck