Film

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

DIE KANONEN VON NAVARONE

Das Genre des Kriegsfilms habe ich in meiner Kolumne bislang sträflich vernachlässigt. Diesen Umstand ändere ich heute mit einem US-Filmklassiker, den es mittlerweile in bestmöglicher Qualität auf Disc oder bei den Streamern günstig zu kaufen gibt. Die Rede ist von „Die Kanonen von Navarone“, der auch denen von Euch gefallen könnte, die sich wenig für Kriegsfilme begeistern können, fühlt sich der Film doch über weite Strecken mehr wie ein Abenteuer- oder auch Agentenstreifen an.

Sechs Oscarnominierungen erhielt „Die Kanonen von Navarone“ einst. Gewonnen hat der Film jedoch nur die Auszeichnung für die besten Spezialeffekte, den aber vollkommen zu Recht, sehen diese doch außerordentlich gut aus und selbst Rückprojektionen habe ich bei aktuelleren Produktionen (ja, ich meine Dich, „The Expendables 4“) schon schlechter gesehen. Gegen das populäre Musical „West Side Story“ musste sich die Heldenmär jedoch in den anderen Kategorien geschlagen geben.

Erstaunlich, dass ein Film, der unter der Leitung von Routinier J. Lee Thompson entstanden ist, so hoch angesehen ist, ist er doch in den Köpfen vieler als Regisseur später Charles Bronson Kracher wie „Ein Mann wie Dynamit“, „Der Liquidator“ oder „Death Wish 4: Das weiße im Auge“ bekannt. Dabei vergisst man aber gerne, dass Thompson auch verantwortlich war für den Thriller „Ein Köder für die Bestie“, der später von Martin Scorcese brillant als „Kap der Angst“ ge-remaked wurde. „Die Kanonen von Navarone“ ist von ähnlicher Qualität, wenn nicht sogar noch besser.

November, 1943. Auf der (fiktiven) Insel Navarone in der Ägäis haben die Deutschen zwei gewaltige Kanonen in Stellung gebracht, mit denen sie eine Seeroute kontrollieren, die die Allierten passieren müssen, um eine Rettungsmission für britische Soldaten, die sich auf der griechischen Insel Kheros befinden, durchführen zu können. Da die Felsformationen von Navarone extrem uneben sind, scheitern Angriffe auf die stationierten Kanonen kläglich.

Um der Lage doch noch Herr zu werden, stellt man ein Spezialkommando unter der Leitung von Major „Glückspilz“ Roy Franklin (Anthony Quayle) zusammen, welches getarnt als Fischerboot zur Insel reisen soll, wo die Truppe die Inselberge besteigen soll, um die Anlage im Anschluss in die Luft zu jagen. Das Team besteht aus dem etwas eingerosteten, neuseeländischen Bergsteiger Captain Keith Mallory (Gregory Peck), dem griechischem Offizier Andrea Stavros (Anthony Quinn), dem britischen Sprengstoffexperten Cpl. John „Dusty“ Miller (David Niven), dem nahkampferfahrenen Pvt. „Schlächter“ Brown (Stanley Baker) und dem auf Navarone heimischen Pvt. Spyros Pappadimos (James Darren). Und so machen sie sich mit einem alten Fischerboot auf zur Insel, wo sie zunächst eine äußerst schwierige Steilklippe passieren müssen, um schließlich mit der Hilfe von Freiheitskämpfern die Festung der Wehrmacht einnehmen sollen, um die Kanonen zu vernichten. Eine echte „Mission Impossible“.

„Die Kanonen von Navarone“ ist großes, klassisches Hollywoodkino mit Starbesetzung, das auch heute noch mitreißend herüberkommt und zu keiner Sekunde langweilig wirkt. Ich war erstaunt, wie kurzweilig die zweieinhalb Stunden Laufzeit an mir vorbeizogen und wie sehr ich mit der Truppe mitfieberte. Spannend inszeniert von J. Lee Thompson und großartig gespielt, insbesondere von Gregory Peck und David Niven, deren Charaktere so ihre Probleme miteinander haben.
Ein Filmklassiker, gerade richtig, wenn Ihr am Sonntagnachmittag nichts Besseres vorhabt.

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