Burgtor

Gedenktafel für Carl Hans Lody in Lübeck

Umstrittenes Mahnmal

Die Gedenktafel für Carl Hans Lody in Lübeck wurde 1934 als Teil der NS-Propaganda errichtet. Bis heute bleibt sie umstritten und ist Gegenstand politischer Debatten.

Ein Spion wird zum Helden stilisiert

Carl Hans Lody meldete sich im Ersten Weltkrieg freiwillig als Spion. Aufgrund seiner Englischkenntnisse entsandte ihn die deutsche Admiralität unter falschem Namen nach Edinburgh. Er übermittelte Informationen, die zur Versenkung eines britischen Kriegsschiffs führten. Doch ohne ausreichende Ausbildung beging er Fehler, die zu seiner Enttarnung führten. Bereits im Oktober 1914 wurde er verhaftet, verurteilt und hingerichtet.
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Die Gedenktafel in Lübeck

Obwohl Lody keine Verbindung zu Lübeck hatte, ließ das NS-Regime 1934 am Burgtor ein Mahnmal errichten. Es bestand aus einem Steinrelief und einer Bronzetafel, die seinen Tod glorifizierten. Nach 1945 entfernte die Stadt das Relief, doch die Tafel blieb erhalten.

Seit Jahrzehnten nutzen Neonazis die Tafel für Versammlungen. Immer wieder forderten Initiativen ihre Entfernung. 2005 entschied die Lübecker Bürgerschaft, sie als historisches Zeugnis zu belassen. Stattdessen ergänzte sie 2014 eine erläuternde Inschrift, die den propagandistischen Hintergrund des Denkmals offenlegt.

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Ein bleibendes Erbe

Die Gedenktafel für Carl Hans Lody ist ein Relikt der NS-Zeit. Ihre Geschichte zeigt, wie Vergangenheit bis heute nachwirkt und kritisch hinterfragt werden muss.

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Photo Credits: A.S

Adresse: Große Burgstraße, Burgtor
Website: Kunst im öff. Raum Lübeck

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