TITANIC
Diesen Film muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Als James Cameron, der Mann, der mit der Killermaschine Terminator einst Filmgeschichte schrieb, mit seiner Mischung aus Katastrophen- und Liebesfilm daherkam, platzten die Kinosäle aus allen Nähten – über mehrere Monate! Ich weiß, es gibt reihenweise Hater, die „Titanic“ nichts abgewinnen können, aber ebenso viele Menschen, die, obwohl sie den Ausgang des Films genau kennen (Achtung, Spoiler: Das Schiff rammt einen Eisberg und sinkt), immer wieder mit Rose und Jack, besser gesagt Kate und Leo, mitfiebern. Der perfekte Film für den kalten Januar.
Nein, Bescheidenheit kann man James Cameron weiß Gott nicht nachsagen. Aber recht hatte er irgendwie schon mit seinen Worten, denn Titanic mauserte sich damals nicht nur zum erfolgreichsten Film aller Zeiten (übertroffen wurde das Ergebnis erst im Jahr 2010 mit dem ebenfalls von Cameron inszenierten „Avatar – Aufbruch nach Pandora“), er heimste auch stattliche 11 Oscars bei 14 Nominierungen ein und zog damit gleichauf mit dem Klassiker Ben Hur, der ebenfalls 11 Goldjungs bekam, bei immerhin 12 Nominierungen. Kate Winslet und Leonardo DiCaprio wurden zu Superstars, der Schmachtfetzen „My heart will go on“ aus der Feder von James Horner und der einstigen Goldkehle von Céline Dion zum Radiodauerbrenner und das Publikum war baff, was sie hier geboten bekamen. Für die weiblichen Zuschauer gab es die Liebesgeschichte und für die Männer die Effektsause in der zweiten Filmhälfte. Auch wenn es immer wieder Menschen gibt, die „Titanic“ aus Prinzip ablehnen und aus Protest nochmal „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ in den Player werfen (was nicht die schlechteste Idee ist), so ist das Liebesdrama im Katastrophenfilmgewand doch trotzdem ein perfektes Stück Hollywood – auch heute noch.
Nur der Pflicht halber und für diejenigen unter Euch, die „Titanic“ noch nie gesehen haben (sofern es Euch überhaupt gibt), fasse ich die Handlung in nochmal zusammen in den folgenden Zeilen.
Das Bergungsteam von Brock Lovett (Bill Paxton) sucht mit Kameras und Robotern das Wrack der Titanic ab. Ziel ihrer Suche ist ein kostspieliger Diamant an einer Kette, das sogenannte Herz des Ozeans aus dem Fundus von Ludwig XVI. Doch leider bleibt ihre Suche erfolglos. Lediglich die Zeichnung einer nackten, jungen Frau mit besagter Kette um den Hals können Lovett und seine Crew aus einem Tresor im Inneren der Titanic bergen. Als das Bild in den Nachrichten versendet wird, erkennt sich die 101-jährige Rose Calvert (Gloria Stuart) auf dem Bild wieder. Gemeinsam mit ihrer Enkelin Lizzy (Suzy Amis), wird sie von Lovett eingeflogen und erzählt ihnen die Geschichte, wie es zu dem Portraitbild kam.
Es ist Mittwoch, der 10. April 1912, als Rose DeWitt Bukater (Kate Winslet), wie sie damals hieß, in Southampton an Bord der Titanic geht. Bei ihr ist ihre Mutter Ruth (Frances Fisher), sowie ihr schmieriger Verlobter Caledon Hockley (Billy Zane) und dessen Handlanger, der ehemalige Polizist Spicer Lovejoy (David Warner), der sich mit seinem Herrn scheinbar um den Preis des wohl unsympathischsten Passagiers an Bord streitet.
Dass Rose den Schmierlappen Hockley ehelichen soll, um die eigene Familie aus finanziellen Nöten zu holen, verkraftet die junge, freiheitsliebende Frau nicht. Als sie abends wieder von ihrem Verlobten gedemütigt wird, fasst sie in einer Kurzschlusshandlung den Entschluss, sich über die Reling des Schiffshecks in die Fluten zu stürzen. Glücklicherweise ist der in ärmlichen Verhältnissen lebende Künstler Jack Dawson (Leonardo DiCaprio) zugegen, der bei einem Pokerspiel seine Fahrkarte der dritten Klasse gewann, und rettet der jungen Frau das Leben. Zum Dank für seine Heldentat wird er zähneknirschend von Rose Verlobtem an ihren Dinner-Tisch am Folgeabend geladen. Da die neureiche Margaret Brown (Kathy Bates), genannt Molly, Gefallen an dem jungen Mann findet und ihn nicht den Wölfen zum Fraß vorwerfen lassen möchte, kleidet sie ihn entsprechend ein und erklärt ihm die Regeln eines vornehmen Dinners.
Doch bei einem Abendessen soll es nicht bleiben, denn Rose und Jack finden zunehmend Gefallen aneinander und verbringen heimlich, so oft es geht, ihre Zeit an Bord miteinander. Langsam entflammt eine leidenschaftliche, verbotene Liebe zwischen den jungen Leuten, die darin mündet, dass er das viele Jahrzehnte später geborgene Bild von ihr malt. Doch das Glück der Liebenden währt nur kurz, denn am Abend des 14. Aprils kollidiert die Titanic, die gemeinhin als unsinkbar galt, mit einem Eisberg.
„Titanic“ ist toll – auch über ein viertel Jahrhundert nach seiner Uraufführung noch. Die Darsteller sind allesamt fantastisch, das Setdesign außergewöhnlich gut und die 195 Minuten vergehen wie im Flug. Ja, auch die Effekte sind bis auf ein paar wenige Momente (z.B. das Auslaufen des digital getricksten Dampfers) immer noch State-of-the-Art. Für mich ist es immer wieder ein Vergnügen, den Film zu sichten.
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