Der Pate (1972)
Vor mittlerweile 53 Jahren schrieb Francis Ford Coppola Filmgeschichte, als er Mario Puzos Erfolgsroman „Il Padrino“ auf die Leinwand zauberte. In großartigen Kulissen und mit noch großartigen Schauspielern schuf er ein Epos, welches zwei Fortsetzungen und eine TV-Schnittfassung nach sich zog. Bis heute hat der Film nichts von seiner beeindruckenden Wirkung verloren. Für die jetzigen Altstars Al Pacino und Diane Keaton war dies einst der große Durchbruch. Überstrahlt werden sie allerdings von Marlon Brando, dessen Performance als Familienoberhaupt Don Vito Corleone zum Niederknien ist.
„Bonasera, Bonasera, was habe ich dir getan, dass du mich so respektlos behandelst? Du kommst in mein Haus, am Hochzeitstag meiner Tochter und bittest mich einen Mord zu begehen.“
Don Vito Corleone
„Der Pate“ erzählt die Geschichte der fiktiven Mafiafamilie Corleone aus der gleichnamigen Stadt in Sizilien, die sich im frühen zwanzigsten Jahrhundert in New York niedergelassen hat. Dort hat sich das Familienoberhaupt Don Vito Corleone (Marlon Brando) mit illegalen Glücksspielgeschäften ein Imperium aufgebaut. Der Film beginnt seine Geschichte im Jahr 1945, als Connie (Talia Shire), die Tochter des Paten, ihre opulente Hochzeit auf dem Anwesen der Corleones feiert. Zu dem Fest sind mehrere hundert Gäste geladen, die vom FBI derweil gründlich unter die Lupe genommen werden. Während draußen die Party im vollen Gange ist, empfängt Vito in seinem Arbeitszimmer mehrere „Freunde“ der Familie, die alle mit einem Anliegen zu ihm kommen.
So bittet ihn der Bestatter Amerigo Bonasera (Salvatore Corsitto) etwa um Gerechtigkeit für seine Tochter, die von einer Gruppe Männer schwer misshandelt wurde. Er soll nicht der Einzige mit einer Bitte bleiben und traditionsbewusst, wie Don Vito nun mal ist, kann er am Hochzeitstag seiner Tochter niemandem einen Gefallen ausschlagen – auch nicht dem schmierigen Sänger und Möchtegernschauspieler Johnny Fontane (Al Martino), dessen Karriere im Sande verlief und der nun unbedingt die Hauptrolle in einem Film benötigt, um wieder auf die Beine zu kommen. Doch die will ihm der stinkreiche und überhebliche Filmproduzent Jack Woltz (John Marley) nicht geben. Für diesen speziellen Fall schickt Vito seinen Haus- und Hofanwalt Tom Hagen (Robert Duvall) nach Hollywood, der dem Produzenten und Pferdeliebhaber ein Angebot unterbreitet, welches der allerdings ablehnt. Ein folgenschwerer Fehler für ihn.
Ansonsten läuft es für die Corleones eigentlich recht gut. Vito hat die Geschäfte im Griff und plant, diese eines Tages an seinen hitzköpfigen Sohn Sonny (James Caan) weiterzugeben. Dessen Bruder Fredo (John Cazale) wird derweil nach Las Vegas geschickt, wo er die Leitung eines Casinos und sich damit dem Glücksspiel, der Haupteinnahmequelle der Corleones, widmen soll. Nur Michael (Al Pacino), der dritte männliche Nachkomme Vitos, will sich aus den illegalen Machenschaften seiner Mafiafamilie raushalten. Der ehemalige Weltkriegsveteran plant ein geordnetes Leben, fernab von Mord, Erpressung und Glücksspiel. Seiner großen Liebe Kay Adams (Diane Keaton), einer Lehrerin, versichert er, dass er ganz anders sei als der Rest seiner Familie. Doch dann ziehen dunkle Wolken am Horizont für die Corleones auf. Dunkle Wolken in Form von Virgil Sollozzo (Al Lettieri).
Der als „der Türke“ bekannte Mafioso, der mit der konkurrierenden Tattaglia-Familie gemeinsame Sache macht, bietet den Corleones ein zweifelhaftes Geschäft an. Er bittet um die Finanzspritze von einer Million Dollar, die ins hiesige Drogengeschäft investiert werden sollen. Außerdem soll Vito seine politischen Kontakte für ihn spielen lassen. Doch Vito hat seine Prinzipien und möchte mit derlei Geschäften nichts zu tun haben, weswegen er dem verschlagenen Sollozzo eine Abfuhr erteilt. Dies bleibt nicht folgenlos für die Corleones und auch Michael wird in den Strudel aus Gewalt und Verbrechen hineingezogen…
Mit „Der Pate“ schuf Francis Ford Coppola ganz großes Kino, das mit drei Oscars ausgezeichnet wurde. Einen gab es für das Drehbuch von Coppola und Mario Puzo, einen für den Film und einen für Marlon Brando. Doch aus Protest an der schlechten Behandlung der amerikanischen Ureinwohner, lehnte Brando den Preis ab. Der Preis wurde ihm trotzdem angerechnet. Obwohl der Film nur drei Preise einheimsen konnte, so bleibt die Leistung der gesamten Crew sensationell. Neben den tollen Schauspielern, der Ausstattung und den Kostümen ist es vor allem natürlich die Musik, die wohl jeder im Ohr hat. Kein Wunder, dass der Film (derzeit) in der IMDb auf Platz 2 der besten Filme aller Zeiten verweilt. Ein Erfolg, an den man bei Paramount Pictures damals nicht geglaubt hatte und die Geschichte aus Kostengründen zunächst in der damaligen Gegenwart stattfinden lassen wollte. Glücklicherweise kam dann alles anders.
„Der Pate“ gehört, zusammen mit seinen Fortsetzungen, schlicht in jedes Sammlerregal eines Filmfans. Auch wenn man den dreistündigen Streifen mit Sicherheit nicht alle paar Wochen in den Player schmeißt, ist diese Blaupause für alle später entstandenen Mafiafilme ein absolutes Muss.
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