Kosten-Nutzen-Analyse gefordert
Die Diskussion um eine mögliche Straßenbahn für Lübeck geht weiter. Am Montag wird der Bauausschuss erneut darüber beraten, ob weitere Planungen angestoßen werden sollen. Während eine vorliegende Potentialanalyse die Umsetzung kritisch sieht, fordern Politiker eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
Die Stadtverwaltung hat die Straßenbahnpläne aufgrund hoher Kosten abgelehnt. Rund eine Milliarde Euro wären nötig, um das Projekt umzusetzen. Zwar könnten 90 Prozent der Baukosten für die Schienenwege gefördert werden, dennoch sieht die Verwaltung das Kosten-Nutzen-Verhältnis skeptisch. Die Stadt setzt daher verstärkt auf den Ausbau des Busverkehrs.
Demgegenüber steht die Meinung von Heike Fischer, Mitglied des Vereins „Tram für Lübeck e.V.“. Sie betont: „Eine Straßenbahn ist nicht nur ein modernes Transportmittel, sondern ein klares Zeichen für eine zukunftsfähige Infrastruktur. Gerade in Städten wie Strasbourg konnte die Straßenbahn die Zahl der Fahrgäste massiv steigern und die Attraktivität für Bewohner und Touristen erhöhen.“
Die Entscheidung zur Straßenbahn wird jedoch noch nicht final getroffen. Vertreter von CDU, Grünen und FDP fordern zunächst einen Vergleich der Kosten und Nutzen zwischen Straßenbahn und erweitertem Busverkehr. Dabei sollen nicht nur Baukosten, sondern auch langfristige Ausgaben für Betriebshöfe, Fahrzeuge und die Instandhaltung der Infrastruktur berücksichtigt werden.
Das Aktionsbündnis Straßenbahn Lübeck, bestehend aus Fridays for Future Lübeck, Greenpeace Lübeck und Tram für Lübeck e.V., plant am Montag um 14:30 Uhr eine Kundgebung vor dem Verwaltungszentrum Mühlentor. Die Aktivisten wollen damit erneut ein Zeichen für die Einführung einer Straßenbahn setzen. Die Entscheidung im Bauausschuss wird dann ab 16 Uhr erwartet.
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