Wirtschaftsstimmung sinkt laut IHK-Bericht
Die wirtschaftliche Lage in Schleswig-Holstein verschlechtert sich weiter. Der IHK-Konjunkturklimaindex fiel im dritten Quartal 2024 von 92,6 auf 86,4 Punkte. Damit liegt er seit über zwei Jahren konstant unter dem langjährigen Mittelwert von 107 Punkten. Laut Hagen Goldbeck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein, belasten vor allem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen die Unternehmen, was sich negativ auf Investitionen und die Inlandsnachfrage auswirkt.
Die Umfrage zeigt, dass sich sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen der Unternehmen verschlechtert haben. Nur 24 Prozent der befragten Betriebe beurteilten ihre Geschäftslage als gut, während 25 Prozent eine schlechte Lage angaben. Die Aussichten sind noch pessimistischer: Nur elf Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung, während 36 Prozent mit einer weiteren Verschlechterung rechnen. Auch die Exporterwartungen sind deutlich gesunken, nur noch 15 Prozent der Exporteure rechnen mit steigenden Exportzahlen.
Die Situation betrifft alle Wirtschaftszweige: Die Industrie meldet einen Rückgang der Aufträge, und 40 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer ungünstigeren Geschäftslage. Im Handel hat sich die Ertragslage weiter verschärft, und mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen erwartet in den kommenden Monaten keine Verbesserung.
Ein weiteres großes Problem ist der Fachkräftemangel. Mehr als die Hälfte der Unternehmen gab an, offene Stellen nicht besetzen zu können. Besonders gefragt sind Fachkräfte mit dualer Ausbildung sowie Fachwirte und Meister. Die Betriebe fordern bessere Rahmenbedingungen, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Dazu gehören die Entlastung von bürokratischen Auflagen und mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung.
Insgesamt beteiligten sich 1.002 Unternehmen an der IHK-Umfrage, was einer Rücklaufquote von 24 Prozent entspricht.
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Adresse: IHK, Lübeck
