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Land kauft Bundesbankbgebäude

Für 4,75 Millionen Euro bietet sich eine Chance für die Musikhochschule

Die leerstehenden Bundesbank-Gebäude am Holstentor wurden für 4,75 Millionen Euro an das Kieler Kultur- und Wissenschaftsministerium verkauft. Der Verkauf wurde am 6. August beschlossen, wie der  Landtagsabgeordnete Jasper Balke berichtet. Lübecks Bewerbung ist gescheitert, bestätigte Bürgermeister Jan Lindenau.

Die beiden Gebäude sollen der Musikhochschule Lübeck übergeben werden, die dringend mehr Platz benötigt. Es fehlen rund 5400 Quadratmeter, von denen 4000 Quadratmeter durch die ehemaligen Bundesbank-Gebäude abgedeckt werden können. Laut einer Vorlage des Kieler Ministeriums für den Landtag ist es für die Musikhochschule essenziell, nahe gelegene Räumlichkeiten zu nutzen, da weiter entfernte Standorte, insbesondere wegen der schwierigen Transportmöglichkeiten für große Musikinstrumente, unpraktisch sind.

Aktuell wird der Sanierungsbedarf ermittelt

Sowohl der Neu- als auch der Altbau der ehemaligen Bundesbank am Holstentor befinden sich laut Landesgutachtern in gutem Zustand, auch wenn Sanierungsbedarf besteht. „Dieser muss vom Land übernommen werden“, erklärt der Landtagsabgeordnete Jasper Balke. Die Landesregierung hat ein Unternehmen beauftragt, den genauen Umfang der Sanierungen zu prüfen. Balke, der seit Monaten an dieser Lösung arbeitet, sieht langfristig einen „Campus der Musikhochschule vor den Toren der Altstadt“.

Bereits 2023 hatte die Musikhochschule Interesse an den Gebäuden bekundet. Laut Kanzler Andreas Nabor benötigt die Hochschule mehr als 3000 Quadratmeter für Proben-, Konzert- und Unterrichtsräume, um die Musiklehrerausbildung zu unterstützen. Zusammen mit den Gebäuden in der Großen Petersgrube und der Holstentorhalle könnten die ehemaligen Bundesbank-Gebäude ein „tolles Ensemble“ für die Musikerausbildung bilden. Die Hochschule mit ihren 450 Studierenden und 170 Dozenten braucht auch zusätzliche Büros und Lagerräume.

Wunsch der Stadt war Unterbringung der GMHL und Völkerkunde

Im Februar 2023 beschloss der Bauausschuss der Bürgerschaft einen Aufstellungsbeschluss, der die Nutzung der ehemaligen Bundesbank-Gebäude ausschließlich für die städtische Verwaltung, Museen und Hochschulen vorsieht. Hotels wurden dabei ausdrücklich ausgeschlossen, was die Zahl der potenziellen Interessenten einschränkte. Die Stadtverwaltung war weiterhin im Rennen, da sie dort ihr Gebäudemanagement und Teile der Völkerkundesammlung unterbringen wollte.

Eine Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP setzte den möglichen Erwerb der Gebäude durch die Hansestadt jedoch 2023 vorerst aus. Die für den Kauf vorgesehenen 3,6 Millionen Euro wurden im städtischen Haushalt 2024 mit einem Sperrvermerk versehen. Sollte die Stadt nicht den Zuschlag erhalten, wird dieser Betrag zur Stärkung des Eigenkapitals der städtischen Grundstücksgesellschaft „Trave“ ausgezahlt.

Betrieb seit 2015 eingestellt

Die Bundesbankfiliale am Holstentor wurde offiziell erst Ende 2023 geschlossen, obwohl der Geschäftsbetrieb mit Privatkunden bereits Ende März 2015 eingestellt wurde. Im Altbau befindet sich ein großer Tresor, der nicht entfernt werden wird.

Der Kauf muss noch in der Sitzung des Kieler Landtags Ende September beschlossen werden. „Ich bin zuversichtlich, dass der Landtag zustimmen wird“, meint Jasper Balke, „schließlich ist die Musikhochschule ein bedeutendes Aushängeschild Schleswig-Holsteins.“

Photo Credits: lubeca media

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