1173 war Grundsteinlegung
Seit 850 Jahren prägen die imposanten Türme des Doms das Stadtbild Lübecks. Über diesen fast acht Jahrhunderten hinweg haben sich Menschen unter dem weit ausladenden Dach des Doms versammelt. Diese helle und lichtdurchflutete Kirche bietet Raum sowohl für Tränen als auch für Träume. Bis heute feiern Menschen hier fröhliche Feste, freuen sich über Kinder bei Taufen oder über die Liebe von Brautpaaren, und nehmen Abschied von ihren Verstorbenen.
Der beeindruckende Dom mit seinem Altar in der Mitte fungiert sowohl als Ort für große Konzerte und festliche Gottesdienste als auch für stille Andacht und faszinierende Führungen durch die Kirche und über das Gewölbe. Der Kunstschatz des Triumphkreuzes von Bernt Notke ist bereits seit gut 500 Jahren ein bedeutendes Element, das es zu entdecken gilt, ebenso wie die Sonnenuhr auf dem Lettner mit den beweglichen Augen, der kleine versteckte Seifenblasenengel oder die wunderbare Marcussenorgel.
Heinrich der Löwe spielt eine entscheidende Rolle in der Geschichte des Doms, da er großzügiger Förderer der Stadt und ihres Handels im Ostseeraum wurde. Ein Jahr nach der Neugründung der Hansestadt wurde der Bischofssitz nach Lübeck verlegt, und dem Bischof im Süden der Stadt wurde ein Gebiet für den Bau des heutigen Doms und die Häuser der Kanoniker zugewiesen.
Nach der Weihe einer Holzkirche im Jahr 1163 begannen die Pläne für die Errichtung der großen steinernen Kirche, deren Grundstein 1173 gelegt wurde. Als Ersatz für den in dieser Gegend nicht verfügbaren Naturstein wurde Backstein als Baumaterial gewählt. Der Dom wurde 1247 geweiht und hat Johannes den Täufer und Nikolaus als Schutzpatrone. Kurz darauf wurde auf der Nordseite des Doms das Paradies, eine große Vorhalle, hinzugefügt, und 1266 begann die umfassende Erweiterung nach Osten.
Eckdaten zum Dom
Die Nacht vom 28. zum 29. März 1942
In der Nacht zum Palmsonntag 1942 fielen die Hansestadt und die drei großen Kirchen, St. Marien, St. Petri und der Dom, einem Bombenangriff zum Opfer. Der langwierige Wiederaufbau des Doms, insbesondere des Chores, erinnerte an die Ausmaße der Bauzeiten des Mittelalters. Die Wiederaufbauarbeiten begannen 1960, 1977 wurde der gotische Chor fertiggestellt und 1982 die Paradiesvorhalle. Die lange Zeit des Wiederaufbaus ermöglichte die Überlegung, den Innenraum der Kirche entsprechend dem Feiern des lutherischen Gottesdienstes einzurichten. Der Dom wurde 1970 so gestaltet, wie er heute zu sehen ist. Es grenzt an ein Wunder, dass so viele Kunstwerke den Brand des Doms überstanden haben.
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Adresse: Mühlendamm 2-6, 23552 Lübeck
Website: Dom zu Lübeck
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