Film

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

ALIEN: ROMULUS

Alle guten Dinge sind drei und deshalb gibt´s heute wieder eine aktuelle Kinokritik von mir. Diesmal habe ich mich in das, von Fans heiß erwartete, Sci-Fi-Horror-Sequel „Alien: Romulus“ begeben. Ob der siebte Teil der Reihe (der Neunte, rechnet man die beiden Cross-Over-Filme mit) überzeugen kann oder doch nur kalten Kaffee neu aufbrüht, verrate ich Euch jetzt.

Wir schreiben das Jahr 2142, zwanzig Jahre nach den Ereignissen aus Ridley Scotts Kultfilm „Alien: Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“. Ripley befindet sich also im Kälteschlaf und wird erst im Jahr 2179, in dem „Aliens: Die Rückkehr“ spielt, aufgetaut. Zum Start der Geschichte lernen wir die junge Rain Carradine (Cailee Spaeny) kennen, die für die Weyland-Yutani-Corporation (die Firma, die seit Film Nummer eins hinter allem steckt) auf einer Minenkolonie lebt und arbeitet. Die Lebenserwartung, aufgrund der Arbeit unter Tage, ist hier jedoch nicht allzu hoch.

Ihre Eltern hat Rain bereits verloren und lediglich der leicht zurückgeblieben wirkende Andy (David Jonsson) steht ihr zur Seite. Bei ihm handelt es sich um einen Androiden mit Basis-Software-Paket, der von Rains Vater darauf programmiert wurde, sich um die junge Frau zu kümmern (tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall).
Rain träumt davon, die Kolonie so schnell wie möglich zu verlassen, um endlich einmal die Sonne sehen zu können, von der in der Minenkolonie jegliche Spur fehlt. Doch ihr Antrag wird vom bösen Weyland-Yutani -Konzern abgelehnt, Sklaven lässt man schließlich nicht einfach gehen.

Aus der Not heraus schließen sich Rain und Andy ihrem Ex-Freund Tyler (Archie Renaux) an, der gemeinsam mit einer Gruppe junger Leute die Flucht versuchen will. Ein Raumschiff steht zur Verfügung, lediglich die Cryokammern müssen aufgefüllt werden, da die Reise zur Erde stolze neun Jahre andauern wird und ohne Kälteschlaf daher nicht möglich ist. Hier soll eine leerstehende Raumstation Abhilfe schaffen, in die die Truppe einzubrechen plant.

Zunächst scheint der Plan aufzugehen, doch die Station ist mitnichten verlassen. Die aus dem Franchise bestens bekannten, gruseligen Facehugger, die ihre Opfer auf oralem Weg schwängern und so die tödlichen Xenomorph-Aliens in die Brustkörbe ihrer Opfer verpflanzen, werden dort nämlich von Weyland-Yutani gelagert. Tiefgefroren und somit ungefährlich. Da unsere Crew jedoch aufgrund von Eigenbedarf die Kühlelemente entfernt, schlüpfen die Biester zu Dutzenden aus ihren Eiern. Ein Albtraum, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt, nimmt seinen Lauf.

 

Die guten Nachrichten

Zunächst die guten Nachrichten: Regisseur Fede Alvarez kann Horror, das hat er bereits überzeugend mit dem 2013´er Remake von „Evil Dead“, sowie dem Schocker „Don´t Breathe“ bewiesen. Auch hier gelang es ihm, die Atmosphäre des ersten Teils von 1979 wieder einzufangen. Erfreulich, dass der Regisseur auf echte Kulissen und handgemachte Aliens bestand, statt auf Computereffekte zurückzugreifen. Wer also Lust verspürt, mal wieder einen Oldschool-Horrorfilm mit saftigen Effekten und beklemmender Atmosphäre zu schauen, bitte sehr, dies ist Euer Film.

Doch „Alien: Romulus“ ist nicht in Gänze gelungen. So sind viele der Charaktere lediglich typisches Slasher-Schlachtvieh, dem man keine Träne nachweint. Lediglich Tyler, Rain und vor allem Andy sind Figuren, mit denen man mitfiebern kann. Vor allem David Jonsson als Android Andy zeigt dabei eine herausragende Leistung. Der Mann ist ein echter Scene-Stealer. Warum? Das sei hier nicht verraten.

Größtes Manko aus meiner Sicht ist aber, dass man hier auf die typischen Eigenschaften eines Legacy-Sequels baut. Und so werden alle, wirklich alle anderen Alien-Filme in irgendeiner Form zitiert. Das passiert manchmal subtil, in Form von bekannter Musik oder Dingen, die es im Hintergrund zu entdecken gibt. Es gibt aber auch Momente, die zum Fremdschämen einladen, etwa dann, wenn bekannte One-Liner Wort für Wort zitiert werden. Auch die, vor allem im letzten Drittel penetrante, Einbindung der beiden Prequel-Filme „Prometheus“ und „Alien: Convenant“ von Ridley Scott, die nicht überall auf Gegenliebe stoßen, hätte ich nicht gebraucht.

Insgesamt ist das aber Jammern auf hohem Niveau, denn „Alien: Romulus“ kann sich rühmen, atmosphärisch dicht zu sein. Vor allem aber kann er mit wundervollen, handgemachten Effekten punkten. Also, bis auf einen Effekt, der teilweise aus dem Computer stammt und wirklich scheußlich ausschaut. Worum es dabei genau geht, erfahrt Ihr aber erst im Kino. Nur so viel: Es geht um einen Charakter, der sich ebenfalls auf der Raumstation befindet.

Insgesamt rangiert der Film bei mir zwar deutlich hinter „Alien: Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ und „Aliens: Die Rückkehr“, was mitunter auch daran liegt, dass er innerhalb der Chronologie dem zweiten Teil ein wenig widerspricht, „Alien: Romulus“ ist aber besser als alles, was das Franchise nach Teil 2 zu bieten hatte. Ein Kinobesuch lohnt definitiv (wenn man Horror- und/oder Science-Fiction-Fan ist). Fröhliches Gruseln sei gewünscht.

 

Website: Chrischis Website
Instagram: Chrischis Insta
Facebook: Chrischis Facebook

Photo Credits: AdobeStock_541333168 | AdobeStock_571435233

Comments are closed.