2025 soll die Neuauflage in deutsche Kinos kommen
Hollywood in der Hansestadt: US-Regisseur Robert Eggers bringt den Stummfilm-Klassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ als Remake zurück auf die Leinwand. Der bereits veröffentlichte Trailer zeigt eine Kulisse, die stark an Lübeck erinnert. Historiker und Lübeck-Experte Jan Zimmermann hat den Trailer analysiert und erklärt, wie viel Lübeck tatsächlich darin zu sehen ist.
„In einigen Szenen erkennt man eindeutig Lübeck, insbesondere die Petrikirche und das Holstentor“, bemerkt Zimmermann. Auch das Burgtor ist im Hintergrund sichtbar. „Stimmungstechnisch gibt es ebenfalls Parallelen. Steht man auf dem Parkhaus neben Sankt Petri und die Sonne geht unter, sieht man Petri und das Holstentor aus einer ähnlichen Perspektive. Das weckt Erinnerungen an Lübeck.“
Wimar oder Lübeck?
Im Trailer des neuen „Nosferatu“-Remakes sind Details wie die Aussichtsplattform der Petrikirche zu erkennen, die erst 1960 errichtet wurde, also lange nach dem Originalfilm und der im 19. Jahrhundert angesiedelten Handlung, erklärt Historiker Jan Zimmermann. Die doppel-türmigen Kirchen St. Marien und der Dom fehlen in der Ansicht, und auch die umliegende Landschaft weicht stark von Lübeck ab.
Stattdessen zeigt der Film eine Altstadt, die von Hügeln umgeben und direkt am offenen Meer gelegen ist. Eine Szene, in der man von einem Hügel auf die fiktive Filmstadt blickt, erinnert Zimmermann an Wismar, den zweiten bedeutenden Drehort des Originalfilms von 1922 neben Lübeck.
Drehorte und Mysteriöse Kulisse
Das Remake von „Nosferatu“ wurde in den Prager Filmstudios Barrandov, in Toronto und Rumänien gedreht. Die Stadt im Hollywood-Remake ist vermutlich eine Computersimulation, erstellt mit künstlicher Intelligenz. Genaue Details dazu konnte die Produktionsgesellschaft Focus Features nicht liefern. Wie das Original ist auch die neue Version mit dem Titel „Nosferatu – Der Untote“ ein Horrorfilm. Der düstere Trailer zeigt wenig normale Dialoge, sondern viel Flüstern und Schreien, und gibt nicht viele Informationen über die Handlung preis.
Handlung und Besetzung des „Nosferatu“-Remakes: Ein Blick auf die Neuverfilmung
Das Remake von „Nosferatu“ dreht sich wie das Original um die Besessenheit des Vampirs Nosferatu (Bill Skarsgård) für die junge Ellen Hutter, gespielt von Lily-Rose Depp, Tochter von Johnny Depp. Willem Dafoe übernimmt die Rolle von Professor Albin Eberhart von Franz. Nicholas Hoult, bekannt aus den „X-Men“-Filmen, ist ebenfalls dabei.
Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau erzählte im Stummfilmklassiker von 1922 die Geschichte von Graf Orlok (Nosferatu), der ein Haus in der fiktiven norddeutschen Stadt Wisborg kaufen möchte. Der junge Makler Hutter reist nach Transsilvanien, entdeckt Orlok als Vampir und erfährt, dass Orlok eine Obsession für Hutters Frau Ellen entwickelt hat. Orlok reist nach Wisborg und bringt die Pest in die Stadt. Hutter und seine Frau kämpfen verzweifelt, um Orlok aufzuhalten und die Stadt zu retten.
Viele Szenen des Originals wurden in der Lübecker Altstadt gedreht. Hutter wohnt in einem weißen Haus, das im Aegidienkirchhof steht. Eine Szene, in der Hutter einem Mann von seiner Reise erzählt, wurde im Füchtingshof gedreht. Die eindrucksvolle Szene, in der die Pestopfer in Särgen durch eine Gasse getragen werden, spielt in der Straße Depenau, die sich seit dem Zweiten Weltkrieg stark verändert hat.
Der Trailer des neuen „Nosferatu“-Films zeigt eine Szene mit Ratten in einer Gasse. Zimmermann meint, dass diese Szene an vielen Orten gedreht sein könnte. Er sieht jedoch Ähnlichkeiten zur Mengstraße und zum Arkadengang im linken Bildabschnitt, der an das Rathaus erinnert.
Photo Credits: AdobeStock_899000194