Ausbau der Bahn bis 2029
Aufgrund des Fehmarnbelttunnels wird die Bahn bis 2029 die Strecke nach Fehmarn ausbauen. Auch Lübeck wird von den Veränderungen betroffen sein. Die Anzahl der Züge wird erheblich steigen. Deshalb sind sechs Meter hohe Lärmschutzwände und zusätzliche Bauarbeiten geplant. Hier sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Die Pläne für Lübeck
Im Gegensatz zu Ostholstein werden in Lübeck keine neuen Bahntrassen gebaut. Die Deutsche Bahn plant, den Verkehr auf den bestehenden Strecken fortzuführen. Dennoch sind umfangreiche Maßnahmen vorgesehen: Es wird eine neue Brücke gebaut und 14 Kilometer Lärmschutzwände errichtet. Zudem sollen auf 13 Kilometern „besohlte Schwellen“ installiert werden, um den Lärm zu reduzieren. Gleise und Weichen werden erneuert, und ein Bahnübergang wird aufgehoben.
Die Bahn plant, 2025 mit den Arbeiten zu beginnen, nachdem die Genehmigung des Eisenbahnbundesamts erteilt wurde. Bis 2029 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Während dieser Zeit werden in Lübeck kontinuierlich Bauarbeiten durchgeführt.
Was ist mit der Trasse über Dänischburg?
Die Stadt Bad Schwartau verlangt, dass die Bahn eine weitere alternative Trasse prüft. Diese würde den Güterverkehr nicht durch Bad Schwartau führen, sondern über Dänischburg. Die Bahn hat bereits zwei alternative Routen in Dänischburg untersucht, die beide als problematisch gelten. Diese Alternativen würden den Verkehr in der Nähe von Wohngebieten und in den Bereich des Waldhusener Moorsees führen, wo geschützte Amphibienarten nachgewiesen wurden.
Zudem wären die Alternativen etwa drei Kilometer länger als die ursprünglich geplante Trasse und könnten keinen Haltepunkt in Bad Schwartau ermöglichen. Daher plant die Bahn, den Güterverkehr auf der bestehenden Strecke durch Bad Schwartau abzuwickeln. Die Stadt bereitet sich auf mögliche rechtliche Schritte vor.
Neue Straßen- und Brückenbauprojekte geplant
Dagmar Poethke, Leiterin für den Abschnitt Lübeck, bezeichnet den Wegfall des Bahnübergangs an der Teerhofsinsel als die bedeutendste Maßnahme. Der Bahnübergang hat bereits jetzt oft lange Schließzeiten, die sich mit der Fertigstellung der Hinterlandanbindung weiter verlängern werden. Um den Zugang zur Teerhofsinsel zu gewährleisten, wird eine neue Straße entlang der Bahnschienen gebaut, die an der Wartestraße neben dem Klärwerk endet.
Zudem wird eine neue Brücke über den Mühlenbach erforderlich sein. Die geplante Straße soll sechs Meter breit werden, während der Fuß- und Radweg eine Breite von drei bis 3,50 Meter erhalten soll.
232 Millionen Euro für Lärmschutzmaßnahmen
Der Bundestag hat 232 Millionen Euro für zusätzliche Schutzmaßnahmen entlang der gesamten Hinterlandanbindung genehmigt. Ab 2029 werden die meisten Abschnitte der Strecke im Lübecker Stadtgebiet mit sechs Meter hohen Lärmschutzwänden ausgestattet. Auch in Moisling, obwohl dieser Bereich nicht Teil des aktuellen Planfeststellungsverfahrens ist, werden zusätzliche Schutzmaßnahmen installiert.
Die Bahn erläutert, dass alle Stadtteile Lübecks gleich behandelt werden, daher erhält auch Lübeck-Moisling Lärmschutzwände. Eine Online-Bürgerabstimmung zur Gestaltung der Wände hat ergeben, dass in vier sensiblen Bereichen besondere Designs gewünscht werden. Entlang der Katharinenstraße und am Hauptbahnhof soll eine Klinker-Optik mit Digitaldruck umgesetzt werden. Der alte Güterbahnhof wird in Landschaftsfarben gestaltet, und die Eisenbahnbrücke über die Kanaltrave erhält ein Wasser-Thema. Ein Graffitischutz ist ebenfalls vorgesehen.
Weitere Auswirkungen laut Planfeststellungsunterlagen
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