Lehrer in der Schule am Campus

Lübeck benötigt weiteres Gymnasium

Mögliche Lösung durch neue Außenstelle von bestehendem Gymnasium

In Lübecks Gymnasien gibt es Platzmangel. Statt eines neuen Gymnasiums wird nun eine Außenstelle für ein bestehendes Gymnasium mit zwölf Klassen geprüft. Hans-Joachim Friedemann, Bereichsleiter Schule und Sport, betont, dass diese Lösung notwendig ist, da an den bestehenden Gymnasien keine Erweiterungen möglich sind.

Die Überlegungen zu einer Außenstelle stehen noch am Anfang. Es wird geprüft, ob es stadtweit geeignete Gebäude für eine Schule gibt oder ob Neubauflächen verfügbar sind. Außerdem wird untersucht, ob die Außenstelle in Schlutup oder Moisling eingerichtet werden kann, da diese Stadtteile bisher kein Gymnasium haben. Zwei bestehende Gymnasien haben bereits Interesse bekundet, die Außenstelle zu leiten, doch welche, bleibt vorerst unbekannt.
 
Da jährlich rund 2000 Kinder in Lübeck eingeschult werden und etwa 40 Prozent vier Jahre später auf die sieben Gymnasien wechseln, muss die Stadt als Schulträger handeln. Die Schulverwaltung erwartet weiteres Wachstum Lübecks, wenn alle geplanten Baugebiete realisiert werden. Die Optionen sind begrenzt, da die Altstadtgymnasien als vierzügige Schulen festgelegt sind, was bedeutet, dass normalerweise nur vier Klassen pro Jahrgang möglich sind. Das Johanneum ist derzeit fünfzügig, jedoch nur mit Zustimmung der Schulaufsicht des Landes.

Ab 2026 ein Jahrgang mehr an den Gymnasien

Im Gegensatz dazu wird das Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium in der Ziegelstraße dauerhaft auf fünfzügig erweitert. Ab dem Schuljahr 2026/2027 wird der Wechsel der Oberschulen vom Turboabitur zurück zu G 9 dazu führen, dass ein zusätzlicher Jahrgang an den Gymnasien untergebracht werden muss.

Bereits jetzt gibt es an Lübecks weiterführenden Schulen einen Mangel von 381 Räumen, und etwa 200 Klassenräume sind zu klein. Der Bereich Schule und Sport der Stadt Lübeck hat eine Prognose für die nächsten Jahre zur Raumnot erstellt, die neue Wohngebiete, den Wechsel zu G 9 und den Bedarf an Ganztagsbetreuung einbezieht.

Bildungszentrum laut Planungen erst ab 2028

Die Situation an den vier Altstadtgymnasien ist besonders angespannt. Der Bericht zeigt, dass nahezu alle Klassenräume im Johanneum zu klein sind. Da das Gebäude denkmalgeschützt ist, können die Räume baulich nicht verändert werden. An der Ernestinenschule fehlen in vielen Klassenräumen mehr als 15 Quadratmeter nutzbare Fläche, einige Räume sind sogar über 20 Quadratmeter zu klein.

Das ehemalige Karstadt-Sporthaus, das von der Stadt Lübeck zu einem Bildungs- und Innovationszentrum umgebaut werden soll, wird frühestens 2028 fertiggestellt. Die 32 Klassenräume in den vier oberen Etagen am Schrangen würden lediglich die bestehenden Engpässe der Altstadtgymnasien ausgleichen. Daher sieht Hans-Joachim Friedemann keine Alternative zur Schaffung einer Außenstelle mit zwölf Klassen.

Containerschule ab 2025

Bis die Schulräume im ehemaligen Karstadt-Sporthaus fertiggestellt sind, wird auf dem Parkplatz P 1 an der Kanalstraße eine Containerschule für das Katharineum und die Ernestinenschule gebaut. Das städtische Gebäudemanagement plant eine zweigeschossige Containeranlage von 58,5 mal 17 Metern, die 13 Klassenräume, vier Differenzierungsräume sowie Verwaltungs-, Sanitär- und Haustechnikräume umfassen soll.

Dennis Bunk, Leiter des Gebäudemanagements, teilt mit, dass die Anlage 2025 in Betrieb genommen werden soll. Nach der Fertigstellung wird die Containerschule auch für 13 Klassen der Burgschule genutzt, die zur Ernestinenschule gehört und renoviert werden muss. Stefan Philippi, Schulleiter des Katharineums, begrüßt den Plan, betont jedoch, dass der Zeitplan eingehalten werden muss.

Interimsschule auf Basketballfeld

Die Modulschule Hüxwiese wird nach dem Auszug der Kaland-Grundschüler ab Sommer 2025 für das Johanneum genutzt – bis 2030. Das Johanneum braucht eine Grundsanierung der drei denkmalgeschützten Schulgebäude. Für die Nutzung der Modulschule durch Gymnasiasten seien nur geringfügige Anpassungen in den Sanitärbereichen erforderlich, erklärt Dennis Bunk, der mit Kosten von 50.000 Euro rechnet.
 
Am Buniamshof wird eine weitere Interimsschule für die Domschule gebaut. Die Grundschule wird von Grund auf instandgesetzt, was im laufenden Betrieb nicht möglich sei, sagen Schulverwaltung und Gebäudemanagement. Die geplante Containerschule entsteht auf dem derzeitigen Basketballplatz. Für die beiden Containeranlagen in der Kanalstraße und auf dem Buniamshof veranschlagt die Verwaltung Investitionskosten von zusammen 13,7 Millionen Euro.

Photo Credits: AdobeStock_232698480

Adresse: Breite Straße 62, 23552 Lübeck
Website: luebeck.de

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