Die Altstadt von Lübeck in einer Luftaufnahme.

Lübecker Buddenbrookhaus gerettet

Die gute Nachricht ist jedoch an Bedingungen geknüpft

Die positive Mitteilung der Landesregierung ist an Bedingungen geknüpft, die Lübeck erfüllen muss. Das Land fordert, dass bis September eine angepasste Umplanung, ein aktualisierter Kostenrahmen sowie ein realistischer Zeitplan vorgelegt werden.
 
Das Land hat in einem Gespräch mit Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) betont, dass es großes Interesse daran hat, das Buddenbrookhaus wieder zu einem touristischen Highlight zu machen. Die Landesregierung erwartet, dass die Planungsvariante inklusive Kostenkalkulation und realistischer Zeitplanung im September von der Lübecker Bürgerschaft beschlossen wird. Die entstehenden Mehrkosten müsse die Hansestadt Lübeck allein tragen, wofür ebenfalls im September Beschlüsse gefasst werden müssen. Im Gegenzug würde das Land die Fördermittel über 2027 hinaus bereitstellen.
 
Falls im September keine Einigung und Klarheit über die Fortführung des Projektes seitens der Stadt Lübeck erreicht wird, sieht sich das Land gezwungen, die Prioritäten für die Projektförderung neu zu bewerten. In diesem Fall müsste die Investitionsbank Schleswig-Holstein ein Widerrufsverfahren für die 19 Millionen Euro Fördergelder einleiten.

Bürgerschaft muss bis Ende September liefern

 

SPD-Fraktionschef Peter Petereit betont, dass die Sicherung der Fördermittel in Höhe von 19 Millionen Euro noch keine Selbstverständlichkeit ist. Die an die Förderung geknüpften Bedingungen müssten zunächst von der Bürgerschaft beschlossen werden. Durch die Umplanung und die daraus resultierenden Verzögerungen entstünden erhebliche Mehrkosten, die von der Stadt Lübeck getragen werden müssten.

Eine genaue Summe sei derzeit noch nicht bekannt. Dennoch erwarte das Land ein deutliches Signal, das in der Septembersitzung auf Basis von Schätzzahlen der Baukosten gegeben werden müsse. Es werde von einem zweistelligen Millionenbetrag ausgegangen.

Weitere Entscheidungen stehen den Politikern bevor. Die Museumspädagogik benötigt einen anderen Raum als ursprünglich vorgesehen. Auch hierzu muss die Bürgerschaft entsprechende Beschlüsse fassen, da bisher die Nutzung dieses Bereichs für Veranstaltungen ausgeschlossen war. Der SPD-Politiker betont, dass der Erhalt der Fördermittel erst gefeiert werden sollte, wenn die Bürgerschaft im September ihre Aufgaben erfüllt hat.

Es bleiben offene Fragen

Kimberly D’Amico, Kulturpolitikerin der Grünen, betont, dass wichtige offene Fragen zur Anpassung der Museumskonzeption an die neue räumliche Planung und zur Konservierung des Gewölbes jetzt geklärt werden müssen. Sie warnt davor, dass die bereits hohen, möglicherweise überhöhten Kosten für das neue Buddenbrookhaus nicht weiter steigen dürfen, da das Geld auch an anderen Stellen benötigt werde.
 

CDU und Grüne sehen vor allem den Bürgermeister und seine Verwaltung in der Pflicht. CDU-Fraktionschef Christopher Lötsch betont, dass ihr Beharren sich als richtig erwiesen habe und sie auf dem richtigen Weg seien. Der Bürgermeister müsse nun zügig eine Planung vorlegen, damit das neue Buddenbrookhaus endlich wieder ein repräsentatives Aushängeschild für die Stadt werde.

Photo Credits: adobe 125511298

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