AG Wohlfahrt Sprecher.

Wohlfahrt AG warnt vor sozialen Kahlschlag

Kürzungen in dreistelliger Millionenhöhe

„Wir als Sozialverbände sind mit unseren Kindertagesstätten, Beratungsstellen, Pflegediensten und vielen anderen Angeboten eine tragende Säule unseres Gemeinwesens. Viele dieser Angebote werden jedoch wegfallen müssen, wenn die Bundesregierung ihre Ankündigungen wahr macht und im Haushalt 2024 Kürzungen in dreistelliger Millionenhöhe im sozialen Bereich durchdrückt. Wir können nur helfen, wenn der Staat die finanziellen Rahmenbedingungen dafür sichert“, erklärt Stefan Krause.

Der Vorstand des DRK Lübeck, der aktuell auch Vorsitzender der Lübecker Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände (AG Wohlfahrt) ist, warnt davor, geplante Einsparungen unter anderem bei den Freiwilligendiensten (78 Millionen Euro) und in der Migrationsberatung (34 Millionen Euro) umzusetzen. „Nötig wäre eigentlich eine Erhöhung der Mittel allein um Kostensteigerungen auszugleichen, keinesfalls aber eine Kürzung“, so Stefan Krause weiter. Besonders widersinnig sei die Kürzung im Bereich Migration und Integration: „Die Zahl der Schutzsuchenden steigt aufgrund der steigenden Zahl von Krisen- und Kriegsgebieten. Wer nach dem Grundgesetz ein verbrieftes Recht auf Aufnahme und Schutz in unserem Land hat, braucht Beratung und Unterstützung. Wenn dies nicht mehr gewährleistet ist, werden wir die Folgen – auch finanziell – in der Zukunft tragen müssen.“

Risse im sozialen Netz

Zu den Angeboten, die schon jetzt nicht auskömmlich finanziert sind, gehören die Betreuung in Kindertagesstätten sowie die Pflege. Krause: „Hier müssen wir in die Lage versetzt werden, die notwendigen Fachkräfte fair zu entlohnen und die Berufe attraktiver zu gestalten.“ Durch Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) könnten junge Menschen wichtige Erfahrungen sammeln und für einen Beruf im sozialen Sektor gewonnen werden. „Bekanntlich fehlen schon jetzt Hunderttausende pädagogische und pflegerische Fachkräfte. Auch hier muss mehr investiert und nicht gespart werden“, erklärt der DRK-Vorstand. „Wenn wir als gemeinnützige Träger nicht mehr für die Menschen da sein können, führt das unweigerlich zu Rissen im sozialen Netz und noch größeren Konflikten in unserer Gesellschaft.“

Photo Credits: DRK Lübeck

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