MEG 2 – DIE TIEFE
Fünf Jahre nachdem der Megalodon die Kinoleinwände unsicher gemacht hat, kehren sowohl Jason Statham, als auch der Killerfisch zurück – diesmal sogar in mehrfacher Ausführung (der Hai, nicht der Statham). Jetzt ist der Streifen im Heimkino erschienen und ich verrate Euch, ob der Monsterfilm Spaß bereitet oder ob Ihr lieber nochmal zu Spielbergs Hai-Klassiker greifen solltet.
„Meg 2 – Die Tiefe“ beginnt äußerst unterhaltsam mit einer Eröffnungssequenz, die vor 65 Millionen Jahren spielt und die Nahrungskette der Urzeittiere aufzeigt. Vom kleinen Dino über den T-Rex bis hin zum Megalodon – die Szene ist wirklich nett (auch wenn die gezeigten Viecher in der Realität aus unterschiedlichen Zeitebenen stammen, aber ich will mal nicht kleinlich sein).
Danach springen wir in die Gegenwart und treffen Jonas Taylor (Jason Statham) wieder. Der ist mittlerweile nicht nur Tiefseetaucher, sondern auch Umweltschützer, was eine Tankerbesatzung, die illegal Giftmüll in den Ozean kippt, schmerzhaft zu spüren bekommt. Es gibt auf die Zwölf – halt eine Statham-Szene, wie wir sie kennen und lieben.
Nach diesem kurzen Handkantenmoment tritt „Meg 2 – Die Tiefe“ dann aber gehörig auf die Bremse. Wir erfahren, dass Jonas ehemalige Partnerin, die Meeresforscherin Suyin Zhang, mittlerweile das Zeitliche gesegnet hat (obwohl Schauspielerin Li Bingbing ursprünglich für eine Rückkehr in ihre Rolle vorgesehen war). Dadurch ist er Ziehvater der mittlerweile nicht mehr ganz so kleinen Meiying (Shuya Sophia Cai). Aus diesem Grund wandelt sich der „Over the Top“-Actionheld Jonas Taylor erstmal zum Strengen Erzieher, der nicht müde wird, Verbote auszusprechen.
Und Maie gibt´s auch
Den titelgebenden Megalodon gibt´s aber auch noch. Er heißt Haiqi und lebt in Gefangenschaft im Ozeaneum, für das Jonas arbeitet. Sein Kumpel Jiuming Zhang (Wu Jing), der gemeinsam mit der Geldgeberin Hillary Driscoll (Sienna Guillory) das Institut leitet, konnte zu dem Urzeittier mittlerweile sogar eine freundschaftliche Beziehung aufbauen und begibt sich hin und wieder (todesmutig oder doch lebensmüde?) auf einen Tauchgang ins Haibecken. Blöd allerdings, dass Haiqi gar keine Lust auf Gefangenschaft hat und eines Tages ausbricht – ins offene Meer.
Aus diesem Grund begeben sich Jonas, Jiuming und auch Meiying zur Meeresforschungsstation „Mana One“ im Pazifischen Ozean. Dort besteigen sie ein U-Boot (ja, auch das Mädchen, das sich natürlich an Bord geschlichen hat) um in die Tiefe des Marianengrabens zu tauchen. Mit an Bord befindet sich eine Crew, die aus potenziellem Bodycount und – taadaaa – Verrätern in den eigenen Reihen besteht (dazu komme ich gleich nochmal). Auch der aus dem ersten Teil bereits bekannte Cliff Curtis in der Rolle des Meeresforschers James Mackreides ist mit an Bord.
Sie durchqueren jedenfalls die Termokline, sprich, sie begeben sich in extreme Tiefe (daher der Zusatztitel), wo sie den gesuchten Riesenfisch schließlich entdecken. Doch Haiqi ist nicht der einzige Megalodon, auf den unsere Tauchercrew trifft. Zu ihrem Erstaunen entdecken sie auch noch eine geheime Unterwasserstation. In dieser werden heimlich und illegal wertvolle Mineralien abgeschürft. Als unsere Taucher entdeckt werden, versucht man in der Station durch eine Sprengung die Spuren ihrer Machenschaften zu beseitigen. Hierdurch wird jedoch das U-Boot stark beschädigt, die hälfte der Crew verstirbt und die restlichen Überlebenden (natürlich sind Jonas, Jiuming, Cliff und Meiying unter ihnen) müssen mit ihren, nur mit begrenzter Luft ausgestatteten, Taucheranzügen, die rettende Unterwasserstation erreichen. Doch in der Tiefsee lauern tödliche Gefahren und auch die Verräter in den eigenen Reihen versuchen, ihre rettende Ankunft zu vereiteln.
Der weiße Hai auf Wish bestellt
Was sich recht spannend liest, ist leider ein, aus mehreren Filmen zusammengeklauter, langweiliger Brei, dessen Titel sich als Mogelpackung erweist. Die Haie tauchen über weite Stecken kaum auf, die Tiefe wird nach wenigen Filmminuten verlassen und alles, was passiert, ist furchtbar vorhersehbar. Es dauert geschlagene 80 Minuten, ehe die Haie, ein Oktopus und ein paar Dinosaurier (!) in Aktion treten. Auch Statham wird erst dann wieder von der Leine gelassen und darf mit selbstgebastelten, explodierenden Harpunen auf Riesenfischjagd gehen.
Der Weg bis dahin ist leider ziemlich öde, die Effekte sind mau und es werden auch noch aus „Der weiße Hai“, „Deep Blue Sea“ und „Jurassic Park“ ganze Szenen kopiert. Der, teilweise mit chinesischen Geldern finanzierte, Monstertrash ist leider nur selten spaßig und außerdem, aufgrund des hohen Budgets, recht zahnlos, um auch ein junges Publikum anzusprechen.
Ich würde, wie eingangs erwähnt, dann doch lieber nochmal zu Spielbergs Original greifen oder zu einem der hier kopierten Filme. Die sind allesamt deutlich unterhaltsamer als dieser seelenlose Monsterquark.
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