Tucker & Dale vs. Evil

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

"Tucker & Dale vs. Evil"

Endlich Sommerferien. Da heißt es für den Großteil von Euch in bester Werbespruchmanier: Ab in den Urlaub! Mein Tipp wäre, die freie Zeit in einer beschaulichen Ferienhütte im Wald zu verbringen. Ganz so, wie es Tucker und Dale planen. Doch die haben nicht mit einer Gruppe Yuppies gerechnet, die sich in Vorurteilen suhlen und aufgrund fataler Missverständnisse ein (erstaunlich lustiges) Blutbad anrichten. Zur Urlaubseinstimmung könnt Ihr den Film derzeit bei Netflix streamen.

Tucker & Dale vs. Evil

Es klingt wie die Zutaten eines x-beliebigen, amerikanischen Horrorfilms. Eine Gruppe arroganter College-Studenten begibt sich auf einen Wochenendausflug in die Wälder West Virginias. Doch bereits auf dem Weg dorthin begegnen sie einem rostigen, alten Pick-Up, in dem zwei gruselige Hinterwäldler sitzen, die das gleiche Ziel ansteuern. An der letzten Tankstelle vor dem Ziel wollen die Kids dann ihren Alkoholbestand auffüllen. Auch die beiden Hillbillys machen dort Rast. Nach einer unglücklich verlaufenden Annäherung durch einen der beiden einfach gestrickten Männer, machen sich die jungen Leute ängstlich von dannen. Nicht ahnend, dass es sich bei den potenziellen Serienmördern in Wirklichkeit um zwei liebenswerte Kerle handelt, die keiner Fliege etwas zuleide tun können.

Denn entgegen den gruseligen Gestalten aus Filmen wie „Texas Chainsaw Massacre“ oder „Wrong Turn“, haben Tucker (Alan Tudyk) und der teddybärhafte Dale (Tyler Labine) keine Ambitionen, Menschengulasch zu kochen.

Gut, die Bude ist baufällig und schaut aus, als ob sich im Keller das Necronomicon und jede Menge verbuddelter Leichen befänden, doch der Schein trügt. Sie sind die liebenswertesten Figuren im ganzen Film, was man von den Großstadtkindern nicht behaupten kann. Lediglich die smarte Allison (Katrina Bowden) blickt über den Tellerrand und besitzt genügend Feingefühl, die beiden fremden Männer nicht nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Stattdessen haben sie sich den Traum eines eigenen Ferienhauses im Wald erfüllt.

Tucker & Dale vs. Evil

Als aber ausgerechnet sie bei einem nächtlichen Badeausflug unglücklich von einem Felsen stürzt und sich am Kopf verletzt, retten Tucker und Dale das bewusstlose Mädchen aus den Fluten. Ihre hilfesuchenden Worte „Wir haben Eure Freundin.“ werden aber vom Trupp der arroganten, jungen Leute missverstanden, woraufhin diese ängstlich das Weite suchen. Tucker und Dale bleibt nichts anderes übrig, als die verletzte Frau mit in ihre Waldhütte zu nehmen, um sie wieder aufzupäppeln.

Als sie wieder zu sich kommt, wird Allison klar, dass ihre Freunde einem schrecklichen Irrtum auferlegt sind, denn insbesondere Dale kümmert sich rührend um sie. Ihre Freunde hingegen bewaffnen sich, um das vermeintliche Entführungsopfer aus den Fängen der Hinterwäldler zu befreien, koste es, was es wolle. Und genau das tut es, denn die unbeholfenen Stadtmenschen treten in ein Fettnäpfchen nach dem anderen und kommen auf tragische – und für uns urkomische – Art und Weise ums Leben. Doch ob ein beherzter Sprung in einen Häcksler oder der unachtsame Lauf in einen langen Ast, jeder fatale Unfall sieht aus, als haben Tucker und Dale eine schreckliche Tat begangen. Ob sich dieses Missverständnis aufklären lässt, ehe es noch weitere Tote gibt?


„Tucker and Dale vs. Evil“ ist eine aberwitzige Komödie, die das Horrorgenre gekonnt auf die Schippe nimmt. Das Regiedebüt des ehemaligen Filmstudenten Eli Craig braucht sich vor den ähnlich gelagerten Komödien „Zombieland“ und „Shaun of the Dead“ nicht verstecken und reiht sich qualitativ auf Augenhöhe ein. Wenn hier Missverständnisse zu fiesen Todesfallen werden, dann bleibt kein Auge trocken. Ein Fest für Freunde des schwarzen Humors. Dabei vergisst das Drehbuch nicht, ein Plädoyer für die Menschlichkeit zu erzählen, bei dem die degeneriert wirkenden Hinterwäldler die klügsten und liebevollsten Charaktere vor Ort sind. Lediglich die zuckersüße Allison schwimmt auf ihrer Wellenlänge und kann gar nicht fassen, wie ihre Freunde feindselig gestimmt in das eigene Verderben rennen.
Ein Film, den man am besten mit Freunden gemeinsam genießt, ehe es in den baldigen Sommerurlaub geht. Vielleicht sogar in eine einsame Waldhütte am See?

Photo Credits: Wild Bunch Distribution

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