Die Mitarbeiter der Stadtbibliothek halten die Handschrift.

Ein Buch kehrt zurück in die Stadtbibliothek

Vor 81 Jahren verschollen

Rückgabe einer seit 81 Jahren verschollenen Handschrift – Während des zweiten Weltkriegs wurden viele Kunstgegenstände aus Museen und Bibliotheken ausgelagert und zumeist in Bergwerkstollen verbracht, um sie vor Bombenangriffen zu schützen. 

Auch die Stadtbibliothek Lübeck verpackte 1942 ihre wertvollsten Handschriften, Inkunabeln und Drucke und verbrachte sie in einen Bergwerkstollen in Sachsen-Anhalt, wo der überwiegende Teil nach Kriegsende von der sowjetischen Armee als Kriegsbeute beschlagnahmt und auf unterschiedliche Bibliotheken in den Sowjetrepubliken verteilt wurde.

Heute gilt noch immer ein nicht unbeträchtlicher Teil dieser Bände als verschollen. Andere lagern noch in Bibliothek und Magazinen und sind nur teilweise für die Forschung zugänglich.

Sammlung mit 69 Bänden

Eine der damals ausgelagerten Sammlungen ist Hermann Schlegels “Abbildungen neuer oder unvollständig bekannter Amphibien” (1837-44). Die 69-bändige Sammlung naturkundlicher Werke von Heinrich Rost, dem Leiter eines Erziehungsinstituts und begeisterten Naturforschers, wurde von ihm außerordentlich präzise abgemalt und zur Ordnung seiner umfangreichen Sammlung an Naturobjekten wie auch zu Unterrichtszwecken benutzt. Nach Heinrich Rosts Tod wurde die gesamte Sammlung der Stadtbibliothek Lübeck vermacht. Einer der verschollenen Bände tauchte zu Ende des letzten Jahrhunderts in den USA auf. Dr. Hans Jacobs hat zur Sammlung Rost geforscht und ist in diesem Zusammenhang auf den Band aufmerksam geworden.

Photo Credits: HL

Adresse: Hundestraße 5-17, 23552 Lübeck
Website: stadtbibliothek-luebeck.de

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